Monat: Mai 2018
Foodtrends 2019
Hanni Rützler hat uns die Foodtrends 2019 in Frankfurt vorgestellt: interessant, spannend, lecker und Hanni so sympathisch wie immer. Gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut stellte sie den neuesten Foodreport 2019 vor und wir haben bei feiner französischer Küche ihren Worten gelauscht.
Foodtrends 2019 – The next big dish
Erst einmal zum Verständnis. Die unten aufgezählten Foodtrends sind Trends und eben (noch) nicht vollständig im Mainstream angekommen. Diese Trends können sich morgen, in den nächsten Jahren oder manchmal auch gar nicht entwickeln.
Dabei sind Foodtrends Phänomene, die erst in gesättigten Märkten von sogenannten „Wohlstandsgesellschaften“ gedeihen.
Warum? Der Überfluss löst Suchbewegungen in der Gesellschaft aus – zur Befriedigung von Sehnsüchten im Essalltag. Und hier geht es längst nicht mehr um Geschmack, sondern darum, mit wem, wie und wo man ihn erlebt: Es geht um den Lifestyle. Essen wird zum Pop und unserem Ausdruck.
Foodtrends 2019 – Die Renaissance der französischen Küche
Die französische Küche war und ist die prägendste Küche der Welt, hat sich aber (leider) voll der Traditionspflege verschrieben – und ist deswegen ein bisschen eingeschlafen. Selbst Nouvelle Cuisine ist aus den 70ern. Es gibt entweder die elitäre Haute Cuisine oder die schnelle Bistroküche, die eher für Convenience steht.
Jetzt kommt aber Bewegung in diese starre Traditionsgastronomie: Köche aus anderen Ländern bringen Experimentierfreude und Spaß in die französische Küche. Bistros werden zumindest in Paris nun neu definiert und bilden ein Gegengewicht zu den Michelin-Häusern – „Bistronomie“ eben.
Weniger Regeln, im Mix mit der asiatische Küche (die ist schließlich auch sehr traditionell!) und trotzdem den französischen Wurzeln treu. Wir freuen uns jetzt schon auf diesen Foodtrend!
Foodtrends 2019 – Die Zukunft der Betriebskantine
„Die Kantine ist das Schaufenster der Unternehmenskultur“, sagt Hanni treffend. Die Gemeinschaftsverpflegung hat in Qualität und Inszenierung deutlich aufgeholt und damit wird die Grenze zu „normalen“ Restaurants immer fließender. Kantinen werden als neue Wohlfühlorte inszeniert. Zugleich werden sie im betrieblichen Gesundheitsmanagement durch ein gesundes und vielfältiges Angebot ein wichtiger Investitionspfeiler.
Trotzdem: Mitarbeiter haben einen anderen Anspruch als ‚normale‘ Restaurantbesucher. Die Vernetzung und der kreative Austausch beim Essen sind hier das zentrale Thema.
Foodtrends 2019 – Handel – Einkaufsunordnung und die fehlenden Esslösungen
Aktuell sind die Optionen im LEH so vielfältig wie unübersichtlich: vom Edeldiscounter über Kochboxen bis hin zu Tante-Emma-Läden. Dazu passend der designte (Erlebnis-)Einkaufsort und Lieferdienst. Doch Menschen suchen nach Esslösungen – je nach Situation auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten.
These: Den Supermarkt, so wie wir ihn kennen, wird es bald nicht mehr geben. Wir sind gespannt, wohin die Reise geht.
Foodtrends 2019 – Plant Based Food – Gesundheit und uneingeschränkter Genuss
Soft-Health ist die Antwort, um Gesundheit und Genuss zu verbinden. Weg vom veganen, fast religiösen Zeigefinger, hin zu „Plant Based Food“. Das bedeutet, sich ausgewogen mit einem deutlich höheren Pflanzenanteil zu ernähren, ohne aber auf Fleisch verzichten zu ‚müssen‘.
Der Flexitarier war hierbei die Grundlage für den Wandel, das Gemüse ist aus dem Schatten des Fleisches getreten und wird nicht mehr nur als bloße Beilage wahrgenommen. In der trendigen Levante-Küche stehen pflanzliche Proteinquellen im Mittelpunkt. Und die Aufwertung und Wertschätzung der pflanzlichen Lebensmittel ist auch in der Spitzengastronomie angekommen.
Plant Based Food ist die konsequente Weiterentwicklung der genussvollen und gleichzeitig gesunden Ernährung und wird das Spannungsfeld für 2019.
Foodtrends 2019 – De-Processing & Transparenz
Der Qualitätsanspruch und ein wachsender Wunsch nach Transparenz der Verbraucher hält an. Das zwingt die etablierte Nahrungsmittelindustrie und Fast-Food-Anbieter dazu, gesündere Produkte anzubieten und sich dem ‚de-processing‘ zu widmen – also das Ursprungsprodukt möglichst wenig weiterzuverarbeiten und auf künstliche Zusatzstoffe zu verzichten.
Start-Ups in der Gastronomie setzen auf diese Bedürfnisse und spielen die Themen Gesundheit, Transparenz und Natürlichkeit der Produkte entsprechend stark.
Quelle: Foodreport 2019 // Veranstaltung am 15.Mai in Frankfurt // Autor: Jan Burlon-Baumgärtner